Die Kyudoka der Dojos aus Baden-Württemberg konnten an diesem Wochenende, je nach gewählter Strecke, schon bei der Anfahrt zum Lehrgangs- und Wettkampfort den Reiz der frühlingshaften Landschaften genießen. Ziel der zahlreichen, mit Kyudoka besetzten Fahrzeuge war Freiburg, die wunderschöne Breisgau-Metropole. Dirk Schaupp, baden-württembergischer Landestrainer hatte für Samstag einen Lehrgang mit dem Thema „Wettkampftraining” angesetzt, um dann tags darauf, am Sonntag die 17. Baden-Württembergischen Meisterschaften auszutragen. Freiburg mit seinem mediterranen Flair lockt an solch sonnigen Tagen eher zum Besuch eines der zahlreichen Straßencafes denn einer profanen Sporthalle, aber alle angereisten Kyudoka konnten dieser Verlockung widerstehen und ließen sich von Dirk die unterschiedlichsten Wettkampfformen und ihre Details erklären. Izume und Enkin nicht nur in Wort, sondern auch in ihrer ganz konkreten Ausführung wurden geübt. Für manchen Erstteilnehmer einer solchen Meisterschaft bot dieser Lehrgang viel Neues und auch die alten Hasen profitierten von der Auffrischung.
Sonntag war Wettkampftag. Leider, so muss man sagen, hatten nur vier Dojos Mannschaften und Teilnehmer zu dieser 17. Baden-Württembergischen Meisterschaft entsandt. Freiburg, Stuttgart, Karlsruhe und Rottweil stellten sich der Herausforderung. Der Tag der Entscheidung wurde von Landestrainer Dirk Schaupp mit einem Yawatashi eröffnet. Zügig wurde die Startreihenfolge ausgelost, so dass pünktlich mit dem Mannschaftswettkampf begonnen werden konnte. Bereits in der ersten Runde geschah Entscheidendes. Die Rottweiler Kyudoka vom Shu Gi Kan Kyu Dojo des Budo Zentrum Rottweil legten einen fulminanten Start hin. Die Mannschaft aus Stuttgart versuchte aufzuholen, doch am Ende sollte es ihr nicht gelingen. Dank einer grandiosen Leistung von Bernhard Weller aus Rottweil, der mit 15 Treffen von 16 geschossenen Pfeilen dafür sorgte, dass keine Mannschaft mehr an Rottweil vorbeiziehen konnte. Am Ende holte sich Rottweil den Mannschaftstitel, gefolgt von Stuttgart auf Platz 2 und Karlsruhe mit dem 3. Rang.
Nachmittags startete der Einzelwettkampf. Nach der ersten Runde mussten zahlreiche Schützen ins Izume und als sich die Teilnehmerzahl reduzierte wechselte der Kampfrichter zu Enkin. Am Ende fiel das Resultat für die Dojos aus Karlsruhe und Freiburg versöhnlich aus: Neuer Baden-Württembergische/r Meister/in ist Ulrike Haas aus Karlsruhe, den 2.Platz holte sich in einem spannenden Stechen Marcus Kleint aus Freiburg und Viacheslav Pypenko aus Rottweil freute sich mit seinem Team auf dem Nachhauseweg über seinen 3. Platz.
Der ausrichtenden Kyudo-Gruppe aus Freiburg um ihren Leiter Marcus Kleint soll an dieser Stelle nochmals für die hervorragende Durchführung des Lehrgang und der Meisterschaften gedankt werden. Die Freiburger versuchten mit einem Spitzen-Catering die Teilnehmer der anderen Dojos durch allerlei Leckereien „müde” zu machen. Gelungen ist dies zum Glück nicht. Dirk Schaupp, der als Assistentin seine Frau Caro mitbrachte, leitete beide Veranstaltungen sehr gut und mit viel Engagement. (Bericht und Fotos: Marion Moritz)